Die Mode auf der Apple Watch und anderen elektronischen Armbändern gefährdet das Geschäft der Hersteller von klassischen Uhren. Deshalb sind führende Schweizer Uhrenunternehmen gezwungen, auf Veränderungen im Geschmack der Verbraucher zu reagieren.
Der Export von Schweizer Uhren ging im Januar-November 2015 gegenüber dem Vorjahr um 3,3% zurück, so Wedomosti unter Berufung auf Daten des Verbandes der Schweizer Uhrenindustrie. Bereits im Jahr 2020 wird der Absatz von elektronischen Handhelds im Vergleich zu 2014 um fast eine Größenordnung wachsen - bis zu 650 Millionen Stück.
Der weltgrößte Uhrenhersteller Swiss Swatch Group hat bereits den Marktführer auf dem Markt der elektronischen Gadgets - Apple, sowie andere Elektronikhersteller herausgefordert. Im Oktober 2015 führte Swatch zusammen mit dem größten chinesischen Zahlungs- und Clearingsystem UnionPay und der chinesischen Bank Bank of Communication eine Uhr mit integrierter Bezahltechnologie für Einkäufe ein. Mit Hilfe der NFC-Technologie kann der Besitzer von Bellamy von Swatch seit dem 1. Januar 2016 Einkäufe in China bezahlen, indem er das Handgelenk berührt. Später kündigte das Unternehmen eine Partnerschaft mit Visa an, die den Erwerb von Bellamy in den USA, der Schweiz und Brasilien ermöglichen wird.
Und wenn zuerst die Konkurrenz von Apple Watch gezwungen wurde, neue Technologien nur auf Hersteller von preiswerten Uhren anzuwenden, dann sind sie kürzlich eine Drohung für Unternehmen des hohen Preissegments geworden. Als Ergebnis führte Montblanc (Teil von Richmond) das E-Straps-Modell ein, das "Technologie und hochwertige Uhrmacherkunst kombiniert". TAG Heuer (in LVMH enthalten), wiederum eine Reihe von Smart-Uhren Connected veröffentlicht. Zur gleichen Zeit schlägt das Unternehmen vor, das Gerät durch eine mechanische Uhr für weitere 1500 US-Dollar zu ersetzen, nachdem die zweijährige Garantie Connected abgelaufen ist. Das 2015 von Bulgari (die Marke gehört ebenfalls zu LVMH gehörende) Modell Diagono Magnesium ist mit einem Chip ausgestattet, der als Schlüssel für die digitale Speicherung dienen kann.
Apple informiert das junge Publikum, dass "die Uhr ein cooles Accessoire ist", und macht der Branche damit nur einen Gefallen, sagt Citigroup-Analyst Thomas Shove. Wenn die Apple Watch jedoch bereits das Handgelenk des Kunden zur Schau stellt, gibt es keinen Platz für gewöhnliche Uhren, warnt er. Julia Sazier von der Credit Suisse widerspricht ihm: "Wenn man eine teure Uhr kauft, geht man davon aus, dass man sie auf zukünftige Generationen übertragen kann. Der Verbraucher braucht also keine Technologie, die in den nächsten drei Jahren obsolet wird."
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